Flucht

Stehen. Gehen. Rennen. Eilen. Hasten. Stolpern. Fallen. Liegen. Knien. Stehen. Gehen. Rennen. … Wie oft sind wir auf der Flucht? Auf der Flucht vor uns. Auf der Flucht vor der Arbeit. Auf der Flucht vor unseren Pflichten. Das Individuum als Fluchttier. Doch wo kommen wir an? Wo hasten wir hin? Wo fallen wir? Wo liegen wir? Wer fängt uns auf?

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Glücklich…?

Viele Menschen sind unglücklich, weil sie sich immer wieder vor Augen führen, was sie nicht haben. Es ist leicht, sich darüber bei seinen Freunden zu beschweren und in tiefe Trauer oder Boshaftigkeit zu verfallen, wenn diese Menschen sehen, dass ihre Freunde haben, was sie sich auch sehnlichst wünschen.
Große Charaktere mit großen Herzen lassen sich hingegen nicht in diese Trauer oder Boshaftigkeit stürzen. Sie lächeln aufrichtig und ihr Herz macht einen kleinen Sprung, weil sie sehen, dass ihre Freunde glücklich sind. Die Momente, in denen man geliebte Menschen herzlich lachen oder aufrichtig lächeln sieht, sind in meinen Augen die schönsten Momente.

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Käfig

Manchmal fühlt es sich an, als würde ich in einem Käfig stecken, der mich einengt und lediglich nach oben ein bisschen Platz hat. Die Stäbe sind dick und bestehen aus all den Dingen, die mich stören. Nicht etwa Metall oder Holz, nein, eher nicht materielle Dinge, die aber trotzdem so stark sind, dass sie fest verankern.
Um mich herum sehe ich noch viele andere Käfige mit Menschen, denen es ähnlich zu ergehen scheint. Doch sie nehmen Anlauf und brechen aus, verbiegen die Stangen, zertrümmern die Decken. Einige von ihnen landen in dem nächsten Käfig, andere sind vorerst frei.
Meine Käfigstangen sind viel zu kräftig, als dass mir so etwas gelingen könnte. Im Gegenteil, ich habe das Gefühl, dass sie von Tag zu Tag dicker werden, und eines Tages komplett ineinander übergehen.
In diesen Momenten breite ich die Flügel aus und genieße meine Freiheit. Bis ich an die Käfigdecke stoße.

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